Die Zucht von Enchyträen
Eine sehr ausführliche Seite über die Zucht von Enchyträen, Enchytraeus albidus
Übersicht Das Substrat Der Behälter Temperatur Futter Wie oft füttern Die Feuchtigkeit Probleme Futterwert Enchyträenentnahme Andere Substrate Anderes Futter Erklärung zum Substrat, warum Rindenbrikett und ähnliche Substrate so gut und so lange funktionieren. Original-Afizucht, einige Sätze aus der alten Afizucht
Ãœbersicht In der alten Afizucht sind über Enchyträen mehrere Seiten vorhanden, ich werde versuchen das wichtigste einigermaßen einzukürzen. Die Geschichte mit den Enchyträen ist nicht ganz einfach. Ich meine damit eigentlich nicht die Zucht an sich, sondern das ganze Gerede drumherum. Es gibt jede Menge Zuchtanleitungen - jeder hat eine eigene „Spezialmethode”. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, aber... - wenn man dann genauer nachfragt, dann hat fast keiner von diesen Leuten jemals richtig Enchyträen gehabt oder eben nie richtig „geerntet”! Und das ist ja schließlich der eigentliche Sinn der Sache! Also gleich vorneweg, die erfolgreiche Zucht von Enchyträen über einen längeren Zeitraum ist ziemlich schwierig.
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Das Substrat Da es sehr schwierig und mühsam ist, das vermoderte Holz aus den Baumstümpfen herauszukratzen und es hier fast keine Pappeln gibt, habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht. Auch nach „Walderde” habe ich immer gesucht. Das ist der Begriff, der immer wieder in den Anleitungen für die Enchyträenzucht auftaucht und obwohl wir auf dem Land wohnen und es hier viel Wald gibt (Naturpark Augsburg Westliche Wälder), habe ich eigentlich nirgends typische „Walderde” gefunden. Wie auch! Wald setzt sich aus den verschiedensten Bäumen zusammen, grob eingeteilt in Laub- und Nadelwald. Einer versteht bei Walderde vielleicht verrottete Nadeln (Fichte, Tanne, Kiefer) und der andere verrottetes Laub. Aber weder das eine noch das andere ist Erde! Und Wald-Erde kann wie jede andere Erde z.B. lehmig, sandig oder sonst was sein! Das ist so ähnlich wie mit den berüchtigten Maulwurfshaufen! Ich habe in Microsofts Encarta und im Brockhaus nichts und auch im schlauen www nichts konkretes über Walderde gefunden! Nimmt man also die „Erde aus dem Wald”, so besteht die hier aus allem möglichem, ist aber als Enchytäensubstrat nicht wirklich zu gebrauchen! So habe ich es mit kompostierten Blättern (Lauberde) und allem möglichem versucht. Am Ende dieses Artikels werde ich alles auflisten, was ich ausprobiert habe und mit dem ich nicht zufrieden war.
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Der Behälter Die Wahl der Behälter ist nicht so wichtig. Das wird gerne überschätzt.
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Temperatur Original Afizucht: „23.08.96, die Temperatur im Keller beträgt 21,6°, mit Tunze Thermometer gemessen, ca. 10 cm über dem Boden frei hängend. 24.01.97, die Temperatur im Winter bei bis zu 15° minus Außentemperatur beträgt ziemlich konstant 7°, genauso wie im Sommer gemessen. 21.02.03, wir haben seit mindestens 4 Wochen Dauerfrost, auch tagsüber bei Sonne nur wenige Grade über 0, Nachts manchmal sogar unter 10° minus. Im Keller sind momentan 9°. Die Enchyträen sind gut, habe gerade aus 2 Eimern gute 50 ccm raufgeholt. Also: 9° sind ok. Die Umgebungs-Temperatur scheint mir nicht so wichtig zu sein, da ich zwischen Sommer (21,6°) und Winter (7°) eigentlich keinen Unterschied im Verhalten der E. bemerkt habe.” Ende Afizucht.
Als Nachtrag ist vielleicht zu bemerken, daß die Kisten direkt auf dem Beton-Boden standen und ich nicht die Temperatur in den Kisten, sondern die Luft 10cm über dem Boden gemessen habe. Die Temperatur in den Kisten mag vielleicht geringfügig anders gewesen sein. Auch hat es in den letzten Jahren einige sehr heiße Sommer gegeben. Ich kann mich erinnern, daß es manchmal so heiß war, das ich Bedenken hatte, der Verdichter könnte zu heiß werden und die Garagentore und den Kellerabgang geöffnet habe, damit es im Keller Durchzug gegeben hat. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß die Temperatur manchmal um einiges über 21,6° gelegen hat.
Es soll auch Aquarianer geben, die für ihre Enchyträen extra einen Weinkühler kaufen. Deren Enchyträen brauchen Temperaturen zwischen 16° und 18°. Wobei bei diesen Leuten die genaue Temperatur für den Erfolg ausschlaggebend ist! Dass sich die Enchyträen dieser Spezialisten nicht mir ordinären in Wasser aufgekochten Haferflocken zufrieden geben ist natürlich selbstverständlich. Diese Weinkühler-Enchyträen benötigen ein Menü aus verschiedenen Futtersorten, einschließlich Spirulina und Vitaminpräparaten. Nur - da gibt es auch ein Video. Und da gehen die Würmer an den Wänden des Behälters hoch!! In einer gut laufenden Kultur sind die Würmer immer im oder auf dem Substrat und nie an den Wänden des Behälters. Warum auch - da gibt es nichts zum fressen. Das machen sie nach meinen Erfahrungen entweder, wenn man das Substrat aufheizt, um die Würmer umzusiedeln oder den Würmern irgend etwas nicht passt. Oder man heizt den Behälter absichtlich auf, damit man mehr Würmer sehen kann! So etwas macht sich auf einem Video natürlich gut. So kann man ja genau sehen, wie ertragreich diese Kultur ist! Nach meinen Messungen ist die Temperatur zweitrangig. Siehe weiter oben. Sie schwanke im Extrem von 7° im Winter bis 21,6° -oder mehr- im Hochsommer. (Zwar hatte ich damals das Supermessgerät von Testo noch nicht, aber das Ding von Tunze war auch nicht schlecht)
Nun zum Futter Afizucht: „November 1993: z.Z. füttere ich E. folgendermaßen: 2 l Wasser aufsetzen, sofort 600 ccm Haferflocken zugeben (wenn man die H. später dazugibt, wird der Brei nicht so „schmierig”, am besten kaltes Wasser nehmen) und kurz richtig aufkochen, (aufkochen ist wichtig), wenn man mehr Wasser nimmt, wird's flüssiger, aber dann wird die Erde eventuell zu feucht, man muß probieren, je nach Durchlässigkeit des Enchytrtäen - Behälters”. Soweit Original Afizucht.
Es gibt nur ein wirklich gutes und einfaches Futter und zwar gekochte Haferflocken. Alles andere ist nicht so gut! Die preiswertesten und besten Haferflocken gibt
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Wie oft füttern? Ein professioneller Enchyträenzüchter hat ein mal gesagt: „Kümmern, kümmern” und hat gemeint: „füttern, füttern”. Original Afizucht: „Eigentlich, oder offenbar gibt es gar kein „Enchyträen-Geheimnis”:
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Die Feuchtigkeit in der Kulturerde ist neben der Häufigkeit des Fütterns der zweite wichtige Faktor. Ich habe sie mit einer Zerstäuberflasche geregelt,
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Probleme Die größten Schwierigkeiten hatte ich immer mit Regenwürmern.
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Futter-Wert Allgemein wird immer behauptet, daß Enchyträen zu viel Fett enthalten würden. Eigenartigerweise kommt niemand auf den Gedanken, daß Regenwürmer oder Tubifex, mit denen Enchyträen verwandt sind, fett wären! Spielt da möglicherweise die weiße Farbe eine Rolle? Weiß = fett? Dazu kann ich nur sagen, daß Enchyträen das mit Abstand beste Futter sind, um Fische zum laichen zu bewegen.
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Enchyträenentnahme Das war ganz einfach: Um den Futterbrei war immer ein Ring mit reinen Würmern der immer enger und auch dicker wurde, je mehr Futter aufgefressen war. Zum Schluß war in der Mitte nur noch ein Häufchen und dann gar nichts mehr. Ich bin einfach mit der Gabel den Enchyträenwulst entlanggefahren und habe die Würmer „aufgabelt”. Ansonsten - wohl bei den meisten Enchyträenzüchtern - wird der Futterbrei auf eine Glasscheibe geschmiert und die Glasscheibe dann auf die Kulturerde gelegt. Da kann man dann die E. relativ rein abkratzen. Letztens habe ich gelesen, daß manche „Enchyträenzüchter” das ganze Substrat auswaschen um an die Enchyträen zu kommen, es ging da um Seramis oder Blähton. Ehrliche Meinung - dümmlicher geht es eigentlich nicht mehr! Eine Enchyträenkultur braucht viele Wochen um richtig zu laufen - und da machen diese Leute die ganze Kultur kaputt - nur um an die Würmer zu kommen!!!
Andere Substrate, die ich ausprobiert habe Komposterde, eigene: Die Erde habe ich ausgesiebt und im Backofen 2 Sunden und länger im Bräter bei 200 Grad erhitzt. Die Erde war auch innen über 100° heiß, mit Steckthermometer gemessen. Der Erfolg war, daß die ganze Küche/Wohnung gestunken hat und nach einiger Zeit trotz der hohen Temperatur Regenwürmer bei den Enchyträen waren. Mikrowelle ist auch nicht besser. Ich habe die Erde auch in einem alten Tempokochtopf (wie Sicomatik) gekocht, das war besser, der Aufwand jedoch enorm. Fazit: nicht so gut. Obwohl theoretisch ab spätestens 60° alle Würmer und Wurmeier (alles Eiweiß) hinüber sein müßten haben die Viecher das offenbar irgendwie überlebt. Lauberde, Seramis: . Buchenblätter unter dem S.... Komposterde aus Gemeindedeponie: auch Regenwürmer.... Profloraerde: Diese Erde hat... Rindenmulch in Säcken: wenn m... Sägemehl, auch mehrere Jahre altes, mehr .... Sand: wir haben hier im Dorf eine Sandgrube mit ... Kokobriks (Foto) ist zumindest zum Aufstreuen ... Ich kenne auch einen Profizüchter, der nimmt Hochmootorf als ... Großzüchter nehmen gerne Kompost, der ist leicht ...
Diffuse Bezeichnungen: Walderde, dieser Begriff taucht immer wieder im Zusammenhang mit Enchyträen auf. Ich habe nie herausbekommen was damit gemeint ist. Der Wald wächst auf den unterschiedlichsten Böden, eine typische „Walderde” kann es somit nicht geben. Wenn damit zersetztes Laub gemeint ist, also „Lauberde” dann ist sie nicht gut. Erde von Maulwurfshaufen, ein völlig irreführender Begriff, der auch in Gartenbüchern gerne verwendet wird. Man braucht aber nicht lange nachzudenken um festzustellen, daß es keine wirkliche „Maulwurfserde” geben kann!
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Anderes Futter Weißbrot, eingeweicht. Das ist eine ganz feine bequeme Art des Fütterns, nur taugt sie überhaupt nichts, auf diese Art habe ich schon einige Kisten umgebracht. Ein Züchter der sehr viele Enchyträen hat, füttert zerdrückte Erbsen aus Dosen. Scheint gut zu sein, sonst hätte er nicht so viele Würmer. Erbsen sind für den kleinen Bedarf besser zu füttern als gekochte Haferflocken, eventuell ausprobieren! Wenn man die gekochten Haferflocken einfriert muß man eventuell bedenken, daß sie in dem Maß verpilzen, wie sie nicht gefressen werden. Eingefrorene und wieder aufgetaute Haferflocken verpilzen meistens schneller als nicht eingefrorene. Wenn man so wenig füttert, daß es schnell gefressen wird, funktioniert das. Eventuell kann man Nipagin dazugeben. Ich habe es früher öfter genommen und keine negativen Beobachtungen gemacht. Man kann den Enchyträen natürlich auch ein Menü ..... Man kann die Enchyträen auch z.B. mit Leberwurst füttern. Zwar habe ich das auch ausprobiert, Leberwurst hat aber den Nachteil, ....
Erklärung zum Substrat Wenn eine Enchyträenkultur längere Zeit funktionieren soll, muß das Substrat den anfallenden Stickstoff des verdauten Futters eliminieren können. .
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Einige Nachsätze für echt Interessierte aus der Afizucht „bin ganz begeistert, „Geheimnis” der Enchyträenzucht entdeckt: man muß den Futterbrei möglichst breit verteilen und ihn dann mit neuer „Erde”, momentan mit zerkleinerter Buchenrinde abdecken. Wenn genügend lockeres Substrat in der Kiste ist, kann man es mit der Gabel auflockern, „zusammenfegen” und über den Futterbrei verteilen, bzw. den Brei mit lockerem Substrat mischen und etwas flächig verteilen. Es darf kein reiner Haferflockenbrei vorhanden sein, er muß immer und überall mit Substrat gemischt sein. Dann können die E. „von allen Seiten” fressen. Es kommt dann auch von überall Luft an das Futter heran. Im Gegensatz zur Abdeckung mit Glasscheibe, da ist ein Teil der Kultur „von der Außenwelt abgeschlossen”, es kommt keine Luft und somit auch kein Sauerstoff an die Kultur, sie vergammelt schneller. Wenn das Futter nicht vermischt ist, können die E. nur von unten und von den Seiten fressen: das Futter wird langsamer gefressen und verdirbt somit schneller. Ganz wichtig scheint mir momentan auch die Feuchtigkeit zu sein: es darf auf keinen Fall naß sein, nur eben feucht. Feucht ist nicht „tropfnaß”, also nicht zum ausdrücken, aber es darf auch nicht trocken „krümeln”, wenn dann nur feucht zerfallen. Momentan reicht die Feuchtigkeit vom Futter, gebe kein zusätzliches Wasser.”
Temperatur Original Afizucht „Temperatur: Scheint mir
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Februar 2006 Letzte Bearbeitung: Januar 2021
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