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Wasserpflanzen 1

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Grundlegendes über Wasserpflanzen, was man tun oder besser lassen sollte

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Ãœberblick
Wasserpflanzenarten
Stängelpflanzen, oder auch Schnittpflanzen
Bequeme Pflanzen
Cryprocorynen, Wasserkelche
Anubias
Aponogeton, Wasserähren
Echinodorus, Amazonasschwertpflanzen
Crinum, Hackenlilie, eine Zwiebelpflanze
Andere Pflanzenarten, wie Schwimmpflanzen, Farne, Moose
Was macht man gegen „Palmen”?
Sind emers oder submers gezogene Pflanzen besser geeignet?
Der Goldenen Schnitt


Ãœberblick
Hier werden nicht die einzelnen Pflanzenarten beschrieben, sondern prinzipielle Fragen über Wasserpflanzen zu klären versucht.
Als Pflanzenbücher kann ich zwei gute Bücher von Christel Kasselmann empfehlen, nämlich „Aquarienpflanzen” und „Pflanzenaquarien gestalten”, siehe unter Bücher.
Das hier ist eher eine Wasserpflanzenseite für den nicht so versierten Aquarianer. Es ist noch eine andere Seite über Pflanzen da:  „160er - Die Pflanzen”  Da gehe ich mehr auf spezielle Fragen und Probleme mit einigen Pflanzen ein.
Demnächst kommt auch eine Seite Wasserpflanzen 2, da wird einiges genauer beschrieben. Eine Seite direkt über die verschiedenen Pflanzen wird es aber nie geben, da habe ich erstens zu wenig Ahnung davon und zweitens gehört das nicht hierher, dafür gibt es genügend Bücher.

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Was Wasserpflanzen betrifft, gibt es unter den Aquarianern prinzipiell zwei Gruppen:
Bei den einen wachsen die Pflanzen und bei den anderen nicht!
Ist es wirklich so einfach?
Natürlich nicht! Zwar gibt es durchaus richtig gedüngte Aquarien mit sehr viel Licht und auch hoher Kohlensäurezufuhr, bei denen einem die Pflanzen „über den Kopf wachsen”. Die sind aber eher seltener. Häufiger sind Aquarien, von denen die Besitzer zwar behaupten, daß die Pflanzen hervorragend wachsen würden. Bei genauerer Betrachtung - meistens sogar bereits auf den ersten Blick - kann man aber sehen, daß diese so gut wachsenden Pflanzen hauptsächlich Hygrophila sind, welche sehr an Palmen erinnern - da sie nur noch oben einige Blätter haben. Oder Anubias mit Bartalgen an den Blatträndern. Oder Cryptocoryne wendtii. Meistens kann man bei den grünen Arten schon an der sehr hellen Blattfarbe erkennen, daß diese Pflanzen noch nie gedüngt worden sind.
Verschiedene Menschen haben von „wachsen” eben verschiedene Vorstellungen.
In der heutigen Zeit ....

... mehr dazu im  AfiBook-Button-80

Wasserpflanzen-Arten
Der Ordnung halber muß man eigentlich zuerst feststellen, daß eigentlich fast alle „Wasserpflanzen” normalerweise emers, also über Wasser wachsen. Sie sind somit genau genommen gar keine „richtigen” Wasserpflanzen. Sie gedeihen aber auch unter Wasser, das nennt man dann submers. Zu den wenigen „richtigen” Wasserpflanzen, welche immer untergetaucht wachsen gehört die Wasserpest, Elodea densa, neuer Name Egeria densa.
Zudem unterscheidet man grundsätzlich zwischen Wasserpflanzen mit einzelnen Stängeln an denen sich die Blätter befinden (Stängelpflanzen oder auch „Schnittpflanzen”) und Pflanzen, bei denen die Blätter an mehr oder weniger langen Stielen direkt aus der Wurzel am Boden heraus kommen. (Es gibt natürlich noch andere, so z.B. Zwiebelpflanzen (Crinum) oder Knollenpflanzen (Aponogeton) die sind aber in der Minderzahl, sie werden eher selten angeboten. Trotzdem .....

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Stängelpflanzen oder auch Schnittpflanzen
Wie der Name schon sagt sind das Wasserpflanzen mit Stängeln, an diesen sitzen an kurzen Stielen die Blätter. Die einzelnen Stängel können sich durchaus verzweigen. Dazu gehören so bekannte Pflanzen wie die Wasserpest (Elodea, eine der wenigen „echten” Wasserpflanzen) oder auch die ganzen Wasserfreundarten (Hygrohpila). Die meisten dieser Pflanzen sind leicht zu pflegen, andere wie Rotala macrandra benötigen unter anderem sehr viel Licht und eher weiches Wasser und sind nicht mehr so einfach - aber trotzdem den Aufwand wert und wunderschön.
Die Grundpflege aller Stängelpflanzen ist in etwa gleich:
Beim einpflanzen sollte man nicht einen ganzen Busch zusammen einpflanzen, sondern man sollte jeweils einen, zwei oder höchstens drei Stängel zusammensetzen. Erklärung: wenn zu viele Stängel nebeneinander im Boden sind, wachsen sie nicht so gut an und können im Extremfall sogar zum faulen anfangen. Außerdem sind die Stängel dann so dicht, daß die einzelnen Pflanzen zu wenig Licht bekommen. Ideal ist, wenn die einzelnen Stängel - oder eben zwei/drei - einige Zentimeter voneinander entfernt eingepflanzt werden. Das kommt natürlich auch auf die Größe der Pflanzen an - große Pflanzen weiter auseinander und kleinere enger zusammen. Wichtig ist auch, daß keine Blätter mit in den Boden kommen - sie würden nur faulen - also immer zuerst den Stängel etwas einkürzen und dann die unteren Blätter abstreifen.Privataquarium_Ausschnitt_150_Th Auch sollte unter der untersten Blattachsel nicht mehr zu viel Stiel stehen bleiben, da dieses Stück sowieso abfault. Die Wurzeln treiben immer aus den untersten Blattachseln. Damit die ganze Sache besser zur Wirkung kommt, pflanzt man rötliche Pflanzen neben hellgrüne, welche mit runden Blättern neben welche mit länglichen und anderer Farbe; welche mit kleinen Blättern eher nach vorne und neben welche mit haarähnlichen Blättern wie Myriophyllum oder Cabomba, weiter nach vorne vielleicht Didiplis diandra, ein echtes Kleinod - usw, usw. Auf dem Bild rechts ist das ganz gut gelungen, da stehen verschiedenfarbige Pflanzen und auch Pflanzen mit unterschiedlichen Blättern nebeneinander. Bei dem Aquarium unten ist es auch ok. Vielleicht allgemein zu viel grün. Das ist aber wieder ein mal Geschmacksache und jedem selber überlassen.

160er_2009_12_30_600

 

Rotala_macrandra_Oberflaeche_333Das einkürzen von Stängelpflanzen ist nicht ganz so einfach wie es zuerst aussieht. Wenn man gar nichts macht bekommt man „Palmen”. Das sind Pflanzen, die nur noch oben einige Blätter haben und somit aussehen wie Palmen. Erklärung: Die Pflanzen bekommen in den unteren Regionen zu wenig Licht und werfen da die Blätter ab, nur oben an der hellsten Stelle sind noch Blätter. Hat man eine stärkere Beleuchtung, so wachsen die Pflanzen an der Oberfläche entlang und darunter wird es dann auch zu dunkel.

Es gibt für das einkürzen zumindest zwei Methoden. Bei der ersten zwickt man die Stängel im unteren Drittel ab und entsorgt den oberen Teil. Die unteren verbliebenen Stängel treiben in einigen Tagen wieder aus. Die zweite - für mich elegantere Methode - macht natürlich auch mehr Arbeit. Dazu wird der ganze Busch herausgenommen und die unteren zwei Drittel entsorgt. Das obere Drittel wird wieder eingepflanzt, wieder jeder Stängel für sich und im richtigen Abstand! Natürlich kann man auch mal 3 oder mehr Stängel zusammen einpflanzen, es kommt auf die Größe und Art der Pflanzen an. Es funktioniert im allgemeinen auch mit dem ganzen Busch - nur soll man es halt nicht machen! zwinkern-transp_grau So hat man immer die schönsten oberen Spitzen. Wie viel man wegwirft und was wieder eingepflanzt wird ist natürlich von Fall zu Fall verschieden.
Die meisten Schnittpflanzen wachsen ziemlich schnell. Deshalb werden sie gerne zur Erstbepflanzung verwendet. Man kann da durchaus so weit gehen, daß man z.B. absichtlich viel Elodea pflanzt - die kann man auch aus dem Weiher nehmen - um sie später wieder zu entfernen. In einem Wohnzimmeraquarium habe ich das zwar nie gemacht, in Anlagenaquarien aber schon.
Was bei den Schnittpflanzen gerne übersehen wird, ist die Tatsache, daß ein Schnittpflanzenaquarium zwar sehr schön aussehen kann - aber auch viel Arbeit macht. Und je besser es funktioniert und wächst, desto mehr Arbeit macht es! Da kann dann schon ein mindestens wöchentlicher Rückschnitt nötig sein. Vertrödelt man den, so ist es schnell mit der Harmonie des Unterwassergartens dahin!
Aus diesem Grund habe ich solche Aquarien immer als „Gärtneraquarien” bezeichnet.

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Bequeme Pflanzen
Das sind Pflanzen, welche im Verhältnis zu Schnittpflanzen weniger Arbeit machen. Sie gehören alle zu denen, wo die Blätter an Stielen direkt aus der Wurzel kommen. Da man sie nicht schneiden muß, habe ich sie immer als „faule” oder vornehmer als „bequeme” Pflanzen bezeichnet. Sie machen zwar weniger Arbeit, sind aber auch irgendwie „langweiliger”. Speziell wenn es zu viele sind. Ein richtig schönes Aquarium braucht beide Arten!
Natürlich - wie immer - alles Ansichtssache!

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Cryptocorynen
Typische „bequeme Pflanzen” sind Cryptocorynen, wenn die richtig wachsen machen sie keine Arbeit mehr. Nur ist es mitunter schwer die richtigen Arten zu finden. Wenn man nicht weiß welche Art am eigenen Standort am besten wächst, so schaut man eventuell in ein Verkaufsaquarium des Zoohändlers, bestimmt hat er irgendwo einen Busch Cryptocorynen eingepflanzt. Wenn diese Art in einem Verkaufsaquarium wächst kann man sie getrost nehmen. Ansonsten sind Arten wie  C. wendtii, C. affinis, C. spiralis, C. beckettii relativ einfach zu kultivieren - meistens, aber natürlich nicht immer! Cryptocoryne wendtii dürfte von allen Cryptos die am einfachsten zu pflegende Art sein, manchmal ist sie schon fast ein Unkraut. Cr. haben neben Anubias den großen Vorteil auch mit weniger Licht auszukommen.
Das mit den Cryptocorynen ist so eine Sache für sich. So verhältnismäßig leicht die „einfachen” Sorten zu kultivieren sind, so schwierig können andere sein. Es gibt nicht allzuviel Aquarianer, vor denen ich richtige Achtung habe: Die Leute, welche auch schwierige Cryprocorynen mit System - das Gegenteil ist Zufall - kultivieren können zählen dazu! Das sind echte Könner!  lachen-transp
Speziell bei der Kultur der schwierigeren Cryptocorynen muß auf „Regelmäßigkeit” geachtet werden, diese Pflanzen mögen es gar nicht gerne, wenn das umgebende Milieu in „unregelmäßigen Abständen” verändert wird. Im Klartext heißt das: .....

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Anubias
Noch bequemere Pflanzen, bequemer geht es nicht mehr! Danach kommen nur noch Kunststoffpflanzen.
Anubias geht von ganz klein (Anubias nana) bis riesengroß - über einen Meter. Um 1977 hat uns ein Aquarianerspezi eine Anubiasart aus Afrika mitgebracht (wo der damals genau war, weiß ich nicht mehr), die wir seitdem emers im Sumpf kultivieren. Meistens war es eine gut 1m-hohe prächtige Staude. Wenn die Pflanze geblüht hat, war der süßlichen Duft in der ganzen Anlage verbreitet. Momentan hat diese Pflanze leider nur noch wenige Blätter, die Auflösung der Anlage hat ihr nicht gut getan, es ist ihr zu kalt geworden (Nachtrag 2011, inzwischen ist sie eingegangen, schade). Anubias kommen mit  wenig Licht aus und haben sehr harte Blätter. Sie wachsen im allgemeinen recht langsam, können aber am richtigen Standort unter guten Bedingungen durchaus auch „zügig” wachsen. Die kleineren Arten sind ideale Pflanzen für die Zuchtaquarien aller möglichen Wasserviecher, da sie auch auf Gegenständen festgebunden oder auch ohne jegliches Substrat nur beschwert wachsen. Als Beschwerung habe ich gerne ein großes „U-Hackl” aus dickem VA-Draht genommen. (Für die Norddeutschen: Ein U-Hackl ist ein umgebogener Draht, damit haben wir als Knäbleins mit Gummiringen geschossen - war im nachhinein gar nicht so ungefährlich).
Leider bilden sich an den Rändern von Anubias gerne Pinselalgen, daran kann man dann den Pfegezustand eines Aquariums erkennen. Sehr beliebt sind diese Pflanzen auch bei den „Geröllaquarianern”, sie haben wenig Ansprüche und man kann sie gut zwischen die Steine klemmen. Außerdem sind sie so hart, daß die Fische sie in Ruhe lassen. Zwar nicht immer, die jungen frischen Blätter werden manchmal auch angeknabbert.
Unter dem Strich sind Anubias sehr pflegeleicht und hart im nehmen. Sie sind also ideale Aquarienpflanzen. Nur nicht jedermanns Sache. Meine Lieblingspflanzen sind es nicht. Sie sind mir irgendwie zu statisch oder sogar langweilig.
Spatyphyllum - das man auch beim Billigheimer mit weißen Blüten kaufen kann - sieht zwar ähnlich aus wie Anubias, es sind aber keine echten Wasserpflanzen. Sie sind für die Kultur in Aquarien nicht geeignet!

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Aponogeton, Wasserähren
Aponogeton sind Wasserpflanzen mit Knollen. Diese Pflanzen benötigen normalerweise Ruhezeiten, während der entweder die Wassertemperatur gesenkt oder die Pflanzen sogar fast trocken gelegt werden müssen. Es sind eher Pflanzen für den Liebhaber-Aquarianer. Die folgende Pflanzen sollten im Handel zu finden sein: Aponogeton natans, Aponogeton bolivianus, Aponogeton crispus, Aponogeton madagascariensis, Aponogeton henkelianus (unter diesem Namen wird meistens eine schmalblättrige Gitterpflanze angeboten), Aponogeton longiplumosus, Aponogeton undulatus. Entweder als Knolle oder als Pflanze. Gute Knollen sind fast empfehlenswerter, aus den Knollen entwickeln sich nämlich recht schnell große Pflanzen. Richtig interessant ist vielleicht Aponogeton madagascariensis. Das ist die berühmte breitblättrige Gitterpflanze. Eigentlich gilt diese Pflanze als sehr anspruchsvoll, bei mir ist sie aber ganz gut gewachsen. Bei einem Kunden ist sie sogar mehrere Jahre ohne Ruhepause durchgewachsen - und das war ganz normales Voralpenwasser. Diese Pflanze ist für Liebhaber durchaus einen Versuch wert, sie ist tatsächlich sehr schön. Sie braucht aber auch Platz, also nur für Becken ab einem Meter aufwärts.
Zusammenfassung: Die Kultur von Aponogeton kann man aus zwei verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Zum einen sind es in der Regel leicht zu kultivierende Pflanzen, die - aus Knollen getrieben - in kurzer Zeit eine meist stattliche Pflanze ergeben. Nach einiger Zeit - das kann auch länger als ein Jahr dauern - wächst diese Pflanze aber rückwärts und bräuchte eine „Spezialbehandlung”. Ein Liebhaber wird die Pflanze jetzt nach ihren Ansprüchen - kühler oder fast trocken - weiter kultivieren. Das erfordert aber viel Aufwand und der Erfolg ist nicht einmal sicher, also kann man als zweiten Gesichtspunkt die eingezogene Pflanze bzw. den Rest der Knolle auch entsorgen und sich eine neue Knolle kaufen. Es ist halt Ansichtssache, ich habe mich für Aponogeton nie so richtig begeistern können. Mir ist der Aufwand für die richtige Kultur einfach zu hoch. Da nehme ich lieber Echinodorus - die habe ich jahrelang. Allerdings ist es da auch nicht einfach, die richtige Art zu finden, welche auch nach einem halben Jahr nicht aus dem Aquarium heraus wächst..

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Echinodorus, Amazonasschwertpflanzen
Echinodorusarten (Amazonasschwertpflanzen) gehören auch zu den bequemen Pflanzen. Hier hat man eine recht große Auswahl von verschieden großen Arten. Es fängt bei ganz kleinen Pflanzen für den Vordergrund an, Echinodorus tenellus und E. intermedius/subulatus, wobei die etwas größere Echinodorus subulatus, früher intermedius - bei mir besser gewachsen ist (siehe unter Schauaquarien, das mittlere und das untere Aquarium). Sie ist schon fast ein Unkraut, aber eine sehr gute Vordergrundpflanze. Die meisten Schwertpflanzen sind aber größere Kaliber, das geht emers bis zum richtigen Dschungel. Eine Wasserpflanzengärtnerei in Südenbayern hatte früher in einem Gewächshaus eine Ecke mit emersen breitblättrigen Echinodoren (die genaue Art weiß ich nicht mehr), das waren gut mannshohe Pflanzen. Da mußte man zur Ernte ein Beil nehmen. Solche Pflanzen sind als Solitär natürlich bestens geeignet, je nach Aquariengröße. Echinodorus parviflorus oder E. osiris rubra z.B. sind gute Pflanzen für große Becken in die Mitte, für nicht so große auch als Solitär. Von E. osiris gibt es verschiedene Sorten. Die inneren neuen Blätter von E. osiris sind je nach Wüchsigkeit mehr oder weniger rot. An diesen Pflanzen kann man gut sehen, wie es mit dem allgemeinen Pflanzenwuchs eines Aquariums bestellt ist: Je mehr rote Blätter desto besser! Es sind sehr schöne empfehlenswerte Pflanzen. Es gibt auch noch sehr groß werdende Arten, die selbst bei Aquarien mit 70cm Höhe herauswachsen können. Zu beachten ist vielleicht, daß man diese großen Pflanzen niemals ins vordere Drittel setzt, sondern immer ab dem hinteren Drittel. Eigentlich logisch, wird aber immer wieder falsch gemacht. Auch wachsen die meisten großen Echinodorusarten an einem Art Rhizom, d.h. sie wachsen „in eine Richtung”, man muß sie natürlich so einpflanzen, daß sie nach hinten wachsen, sonst hat man sie irgendwann an der Frontscheibe.

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Crinum, Hackenlilie, eine Wasserpflanze mit einer Zwiebel
Meistens habe ich Crinum natans gepflegt, irgendwann hatte ich auch eine mit gedrehten genoppten Blättern, die war etwas „zierlicher”, wenn man bei diesen großen und robusten Pflanzen überhaupt von zierlich sprechen kann. Es ist eine sehr groß werdende Pflanze, die entfernt an eine große Vallisnerie erinnert, sie hat kräftige riemenartige Blätter. Sie wird aber selbst für ein normales 150er zu groß, die Höhe schafft sie sowieso schnell, die Blätter liegen dann unter der Wasseroberfläche. Sie benötigt fast das ganze Aquarium, zumindest oben. Interessant ist die Pflanze für sehr große Aquarien. A. Blass hatte in seinem betonierten Becken im zweiten Münchner Haus ein Prachtexemplar.

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Andere Pflanzenarten, wie Schwimmpflanzen, Farne, Moose
Schwimmpflanzen scheinen momentan sehr in Mode zu sein, speziell „Entenflott”, andere Namen sind „Entengrütze” oder „Wasserlinsen”. Die richtige Bezeichnung lautet Lemna minor. Diese Wasserlinsen sind aber ein arges Unkraut! Im Aquarium zwar nicht so schlimm wie im Gartenteich, aber trotzdem. Sie vermehren sich vehement und sind aus dem Gartenteich - fast - nicht mehr heraus zu bekommen. Im Aquarium nehmen sie dadurch, daß sie irgendwann die ganze Wasseroberfläche bedecken den Wasserpflanzen das Licht weg. Sonst haben sie keinerlei Funktion. Die Meinung daß sie in der Lage wären die Stoffwechselprodukte der Fische aus dem Wasser zu entfernen ist leider ein Trugschluß. Das ist reines Wunschdenken. Hückstedt hat ausgerechnet wie viel Pflanzenmasse man aus einem Aquarium ernten müsse, um sie zu entfernen. Ich habe das Ergebnis nicht im Kopf - es waren aber enorme Mengen (Hückstedt, Aquarienchemie). Das einzige was übrig bleibt ist der große Nachteil der Beschattung, im Klartext gibt es unter einer Wasserlinsendecke keinen zufriedenstellenden Pflanzenwuchs. Unter anderem auch deshalb, weil man dieses Zeugs nicht an einer bestimmten Stelle „kultivieren” kann. Es ist immer überall auf der ganzen Wasseroberfläche.
Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes) kommen wegen ihrer Größe - genauer Höhe über Wasser - nur für offene Becken in Frage. Da sind sie Ansichtssache. Wer’s mag. Beschatten tun sie auch, sie sehen aber wenigstens nach etwas aus. Die Blüten sind sogar richtig schön. Nur blühen sie im Aquarium nicht so gerne.
Es gibt noch mehr Eichhorniaarten, interessant ist Eichhornia azurea, die „Dünnstielige Wasserhyazinthe” sie ist untergetaucht kultiviert ein Kleinod für größere Aquarien. Das ist aber nicht ganz so einfach. Man muß sehr aufpassen, daß man sie zeitig abzwickt. Verpasst man das, so entwickelt sie wieder Schwimmblätter. Auch ist die Umgewöhnung von der Schwimmpflanze zur untergetauchten Form nicht so einfach. (Jedenfalls war es früher so, ich habe sie seit vielen Jahren nicht mehr kultiviert)

Auf dem Bild unten ist im linken Drittel eine Eichhornia azurea zu erkennen, sie sieht aus wie eine Palme. Es ist eine Langzeitaufnahme und darum kann man die Fische nur als blaue Schlieren sehen, es waren ca. 1000 (eintausend) Rote Neonsalmler.

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Dann gibt es noch andere Schwimmpflanzen wie Muschelblumen (Pistia stratiotes), die auch von Gartencentern für den Gartenteich verkauft werden. Richtig große schöne Pflanzen brauchen nährstoffreiches Wasser. Fürs Aquarium weniger geeignet, da sie neben der Beschattung auch auf der gesamten Oberfläche herumtreiben.
Interessanter ist da der Horn- oder Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides). Diese Pflanze wird normalerweise als Schwimmpflanze kultiviert. Man kann sie aber auch einpflanzen. Dann bekommt sie ganz andere schmale verzweigte Blätter und wächst in der Regel sehr zügig zu einer großen Pflanze heran. Es ist einen Versuch wert. Da der schwimmende Sumatrafarn ein sehr dichtes verzweigtes Wurzelwerk ausbildet und jungen Fischen auch zwischen den Blättern Schutz bietet, ist er bei Züchtern recht beliebt und von allen Schwimmpflanzen wohl die empfehlenswerteste Art. Man kann diese Pflanzen auch mit einer Angelschnur am ehesten an einer bestimmten Stelle „fixieren”. Geht bei Pistia auch.
Fehlt noch das Teichlebermoos (Riccia fluitans), welches seit einigen Jahren sogar emers auf Gegenstände aufgebunden kultiviert wird. Normalerweise schwimmt es und wird von Schaumnest bauenden Fischen gerne angenommen. Es ist auch ein hervorragendes Versteck für kleinste junge Oberflächenfische. Hier in Grünenbaindt wächst es sehr gut, leider ist das nicht immer und überall so - auch unter anscheinend gleichen Bedingungen. Woran das liegt weiß ich nicht.
Bleiben noch die Farne und Moose. Von den Farnen ist der Kongo-Wasserfarn (Bolbitis heudelotii) - neben dem schon genannten Sumatrafarn - ...

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Was macht man gegen „Palmen”?
Man zwickt den oberen Teil mit den Blättern ab und pflanzt ihn wieder ein. Normalerweise würde man den unteren Teil samt Wurzeln auf den Kompost geben. Da solche Palmwedelaquarien aber meistens ziemlich dürftig bepflanzt sind, kann man den unteren Teil  auf einige Zentimeter einkürzen und hoffen, daß sich neue Stängel und Blätter bilden.
In Zukunft muß man aber darauf achten, daß die ganze Pflanze genügend Licht bekommt. Wenn die Beleuchtung sowieso schon etwas schwach ist, dürfen keine Palmwedel darunter stehende Pflanzen beschatten. Man kann dann unten vielleicht kleine Anubias pflanzen, die kommen auch mit weniger Licht aus. Ansonsten muß man eben aufpassen, daß alle Pflanzen genug Licht abbekommen, eventuell eine zweite Röhre einbauen. Und düngen!!

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Sind emers oder submers gezogene Pflanzen besser geeignet?
Da werden die meisten Aquarianer spontan submers sagen. Im allgemeinen stimmt das natürlich für die normale Bepflanzung auch. Wenn man gute und in der Größe passende submerse Pflanzen bekommen kann sind sie emersen vorzuziehen.
Wenn ich jedoch früher große Schaubecken eingerichtet habe und möglichst schnell große Pflanzen haben wollte, so habe ich emerse Echinodorus genommen. Richtig große unter Wasser gezogene Schwertpflanzen hat es damals nicht zum kaufen gegeben (gibt es heute auch nicht). Diese über Wasser im Sumpf gezogenen Pflanzen werfen natürlich unter Wasser die Landblätter ab und bilden komplett neue Unterwasserblätter mit oft ganz anderer Form und Struktur. Sie haben aber dermaßen viel Wuchsreserven, daß sie sofort sehr viele neue Blätter produzieren und in recht kurzer Zeit zu imposanten Solitärpflanzen heranwachsen.

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Der Goldene Schnitt
Der Goldenen Schnitt ist eine Art Drittelung eines Ganzen. Er besagt, daß man einen Gegenstand - hier eine Solitärpflanze - nie in die Mitte, sondern etwas von der Mitte weg am Schnittpunkt eines Drittels einpflanzen soll. (Natürlich auch von vorne gesehen in den hinteren Teil der Mitte oder in das hintere Drittel). Tatsächlich wirken nach dieser Methode eingerichtete Aquarien harmonischer. Es gibt da noch etwas aus der Fotografie: Man pflanzt in das rechte Drittel eine größere Pflanze und in das gegenüberliegende Drittel als Gegenpol eine ähnliche Pflanze, aber kleiner, diese eventuell weiter nach außen. Kann man natürlich auch andersherum machen. Wenn es richtig gemacht wird ist es ganz gut. Gilt auch für Fotos, da kann man natürlich nicht pflanzen, sondern muß auf vorhandene Gegenstände achten.
Auf der Seite Fotokurs ist der Goldene Schnitt etwas genauer beschrieben.

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Es ist inzwischen auch noch eine zweite Seite über Wasserpflanzen da. Es ist die Seite über Pflanzen des 160ers. Hier geht es um Schwierigkeiten welche auch ein recht gut durchblickender Aquarianer mit Wasserpflanzen haben kann - und wie sie zu lösen sind.
 

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Erstellt: April 2007
Letzte Änderung: Letzte Änderung