Chemikalien - Medikamente
   
   
  
Verschiedene Chemikalien und Medikamente, die man in der Aquaristik gebrauchen kann.
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Die auf dieser Seite beschriebenen Chemikalien sind fast alle nicht „ganz ungefährlich”. Speziell Malachitgrün und alle Kupferverbindungen sind sehr gefährlich. Malachitgrün sollten nur erfahrene Aquarianer verwenden. Von der Herstellung von Kupferpräparaten rate ich dringend ab. Es ist je nach Härte und biologischer Aktivität des Aquariums verschieden giftig, bzw. es wirkt anders. Da ich früher alles mögliche ausprobiert habe, sind hier auch nicht so häufige Chemikalien zu finden.
Wenn Sie eines dieser Mittel oder eine Methode nachmachen, geschieht dies auf Ihr eigenes Risiko. Ich habe untenstehendes zwar selber gemacht oder verwendet, aber das heißt nicht, daß es in anderem Wasser oder in anderer Umgebung gleich reagieren muß. Seien Sie also bitte vorsichtig! Eigentlich ist das auch weniger eine Seite zum nachmachen, sondern eher zur Information.
Malachitgrün, (Oxalat), eine sehr gefährliche Chemikalie FMC oder besser FMM Humussäure, Gerbsäure, Kaliumpermanganat, Kolloidales Silber, ein Mittel gegen Verpilzungen, Kupfer, hier Kupferplatten Methylenblau, ein altes Mittel gegen Verpilzungen Mycopur®, ein gutes Medikament gegen Laichverpilzung Natriumbicarbonat, zum Anheben des pH-Wertes Nipagin, gegen Schimmel in Futterzuchtansätzen PVP, Polyvinylpyrrolidon PVP-Jod, ein gefährliches Zeug Trypoflavin, Acriflavin, ein altes Mittel gegen Verpilzungen Wasserstoffperoxyd,
Malachitgrün
Malachitgrün (Oxalat) ist äußerst giftig und gilt als krebserregend! Es ist also eine sehr gefährliche Chemikalie und nur mit großer Vorsicht zu verwenden! Auch gibt es unterschiedlich giftige Zusammensetzungen. Angeblich soll es kein Zink enthalten. Vor vielen Jahren habe ich mit einer Charge für Teichwirtschaft ein halbes Aquarium umgebracht. Die Fische waren schneller vergiftet, als ich reagieren konnte (inzwischen ist Malachitgrün in der Teichwirtschaft verboten)! Das M. von Merck mit der Nummer 15942 war in Ordnung. Beim umfüllen muß sehr genau gearbeitet werden, da es unmerklich ganz fein stäubt. Das merkt man erst, wenn man den Arbeitsplatz mit Wasser abwäscht, dann erscheinen plötzlich überall blaue Flecken. Obwohl es Malachitgrün heißt, ist es nämlich mehr blau als grün. Zusammenfassung: Malachitgrün ist nichts für den „normalen” Aquarianer. Es ist viel zu gefährlich. Für die Fische als auch für die Menschen! Höchstens für einen gewerblichen Fischzüchter oder Großhändler. Es gibt in der heutigen Zeit (2011) genügend Medikamente, die M. enthalten. Da muß man nicht selber mischen!
Update im „Afibook”, Januar 2019

FMC Diese Mischung müßte eigentlich FMM heißen, F=Formalin (Formaldehyd), M=Malachitgrün und M=Methylenblau. In den letzten Jahren habe ich eigentlich nur noch diese Mischung gegen kranke oder eben „nicht richtig gesunde” Fische genommen. Sie hilft wenn nicht gegen alle, so doch gegen die meisten Fischkrankheiten oder Krankheitserreger. Die Originalmischung ist auf einen Liter Formalin 3,4 g Malachitgrün und 3,4 g Methylenblau. Es gibt noch ein anderes Rezept mit jeweils 3,7g Malachitgrün und Methylenblau, plus noch 2g Chloramphenicol. Die Menge an Chloramphenicol ist so gering, daß man damit nur Bakterien immunisieren - also impfen, aber nicht umbringen kann! Außerdem wurde „Cloro” in den letzten Jahrzehnten so massiv in der Aquaristik eingesetzt, daß es sowieso keine Wirkung mehr hat! Ich selber habe es neben Oxytetracyclin - als wir noch Fische importiert haben - auch kiloweise verwendet. Die genaue Dosierung des FMM habe ich nicht im Kopf. Sie war meines Wissens sehr niedrig und hatte bei mir keinerlei Wirkung! Ich hatte eine andere - bedeutend stärkere - Mischung.
Da ich leider feststellen mußte, daß Aquarianer mit wenig Wissen/Erfahrung versucht haben, sich ihr „eigenes FMC”” zusammen zu mischen, habe ich die kompletten Absätze über meine FMM-Mischung entfernt. Die Sache ist für Nichtspezialisten - bzw. ihre Fische zu gefährlich!
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Humussäure, (Gerbsäure, Huminsäure)
Überall kann man lesen, daß Humussäure gut für das Aquariumwasser sei. Ich habe jahrelang versucht, reine „Humussäure” zu bekommen. Das Fläschchen links war dann das Ergebnis. Offenbar ist Humussäure und Humussäure nicht das selbe. Humussäure ist in fast allen Blättern, in Bauminden - hauptsächlich tropischen, in allen Torfen, auch in z.B. Eichenholz und verholzten Fruchtständen und allem möglichen vorhanden. Aquaristisch läßt sich aber nicht alles oder besser sehr wenig verwenden. Vieles hat keine Wirkung, es färbt nur das Wasser, manches ist sogar gefährlich. Hier in der Gegend ist ein Gerber, der seine Felle und Leder auch mit Baumrinde gerbt (früher gegerbt hat). Von dem habe ich um 1980 große Ballen mit verschiedenen tropischen Rinden bekommen. Sie sind wie so vieles vorher und nachher auf dem Kompost gelandet. Ein Orchidenliebhaber hat sich sehr über die Rindenstückchen gefreut, für seine Pflanzen war es ein ideales Substrat. Aquaristisch waren sie ungeeignet oder anders: Sie haben stark gefärbt - schön rotbraun - und hatten bei höherer Dosierung die gleichen negativen Eigenschaften wie Tannin. Tannin hat eine „astringierende” Wirkung, es hilft gegen Durchfall. Da „zieht es die Darmwand zusammen”, es dichtet die Darmwand gegen zu viel Wasser ab. Genauso gerbt es Leder und verfestigt seine Oberfläche. Bei Fischen ist es sehr gefährlich, da es auch die Kiemenoberfläche „gerbt” und die Fische Probleme mit dem atmen - korrekt der Sauerstoffaufnahme - bekommen. Den verschiedenen Blättern von Walnüssen über Birken, Buchen, Kastanien und Eichen werden zwar auch alle möglichen Wirkungen zugeschrieben, die sind aber weitgehend optischer Natur. Natürlich hatte auch ich eine Zeit, wo ich Eichenlaub im Aquarium hatte (so um 1970), unter Rückwände ist sogar ein Foto mit zersetztem Laub vorhanden (man muß halt alles irgendwann ausprobiert haben ). Eine „echte” Wirkung hat Laub aber nicht, außer einem Plazeboeffekt. Manchem Aquarianer und seinen Pfleglingen geht es viel besser, wenn sie Laub im Aquarium sehen, schließlich liegt in den Tropen auch überall Laub im Wasser. Die positive Wirkung mag für „unbiologische” Aquarien in meinem Sinne zutreffen, da ist dann das sich zersetzende Laub das einzige „biologische”. Eine tatsächliche Wirkung ist nur bei extrem weichem und mineralarmem Wasser zu erwarten. Diese Wässer sind aber eher selten. Daß man zu Garnelen Laub dazugeben soll ist eine ganz andere Sache, das hat mit Huminsäuren nichts zu tun. Da geht es eher um Lignin. Die besseren Garnelenzüchter wußten schon Anfang der 90er Jahre, daß Garnelen weiches Holz benötigen. Heute nimmt man stattdessen Seeandelbaumblätter. Aquaristisch gesehen ist das mit den Humussäuren sogar für einen Chemiker nicht so einfach. Ich habe es wahrscheinlich an anderer Stelle schon geschrieben: Ein ehemaliger Fotospezie - promovierter Biochemiker - konnte mir in solchen oder ähnlichen Fällen auch nicht wirklich helfen. Es ist eben ein Unterschied zwischen reiner Chemie und praktischer Aquaristik! Das alleinige Wissen wo Humussäuren drin sind, ist in der Praxis noch lange nicht entscheidend!
Zusammenfassung: Wenn man das Wasser ansäuern will oder aus anderen Gründen Humussäuren ins Aquarium einbringen will, so ist Torf am besten geeignet. Der säuert und enthärtet übrigens auch noch, wenn er gar nicht mehr färbt. Natürlich muß der Torf auch sauer reagieren und er darf keine Düngemittel enthalten. Da Torf und Torf nicht das selbe ist, wird es eine extra Seite über Torf geben. (Ist inzwischen da, siehe hier) Will man dagegen das Wasser desinfizieren oder erwartet man eine fungizide Wirkung, dann ist Methylenblau oder Trypo (Acriflavin) als Chemikalie besser geeignet. Leider wird das Wasser da nicht schön bräunlich, sondern blau oder grünlich und jeder sieht sofort, daß da ein Medikament drin ist. Eine kleine Geschichte aus dem Laden: Wir hatten einen wirklich klugen Chemieprofessor als Kunden. Der hat regelmäßig ein flüssiges Torfpräparat gekauft. Eines Tages habe ich ihn darauf angesprochen und ihn gefragt warum er das denn nehme, es wisse doch, daß das eigentlich - bei dem verwendeten Wasser - keine Wirkung hätte. Er hat geantwortet: „Natürlich weiß ich das, aber mir gefällt es, wenn das Wasser so schön braun wird”. Kleiner Ausflug ins praktische Leben: Es ist nicht immer wichtig, ob etwas auch eine spezielle Wirkung hat. Man muß nur wissen, warum man es macht.

Kaliumpermanganat
Kaliumpermanganat hat oder hatte zumindest früher einen guten Ruf als Desinfektionsmittel und als Mittel gegen Verpilzungen. Es sollte auch gegen Parasiten helfen. Es färbt zuerst dunkelrot-violett, wenn der Sauerstoff zerfallen ist, bleibt eine braunrote Farbe übrig. Inzwischen ist es zu Recht etwas in Vergessenheit geraten. Wenn man es als Desinfektionsmittel verwendet und Kescher hinein gibt braucht man sich nicht wundern, wenn sich das Gewebe auflöst. Jedenfalls war es bei uns so.

Kolloidales Silber
Silber ist neben Kupfer ein sehr giftiges Metall. Diese Silberverbindung war früher (bis ca. 1995 ?) in mehreren Fisch-Medikamenten gegen Verpilzungen und Verletzungen enthalten. Es ist inzwischen ziemlich teuer und die Anwendung ist mitunter problematisch und gefährlich. Früher habe ich es bei Hautproblemen von Lebendgebärenden genommen. Die letzten Jahre ist es in Vergessenheit geraten und so steht es eigentlich nur noch im Schrank.
Nachtrag Febr. 2017: Da Kolloidales Silber in einem Mittel gegen Cyanobakterien in Seewasser enthalten ist, werde ich da etwas „herumprobieren”. Nachtrag Okt. 2017: Habe inzwischen mit diesem „kolloidalem Silber” erfolgreich Cyanobakterien in meinem Meerwasserbecken umgebracht. Die Sache ist aber sehr gefährlich und dieses kolloidale Silber ist eh nicht zu bekommen, oder nur zu einem astronomischen Preis. (Merck bietet dieses Silber nicht mehr an und die offensichtlich einzige Firma welche es vertreibt sitzt in Indien und verlangt für 10g 270.- € !!!) Nachtrag Dez. 2023: Inzwischen kosten 10g 324.-€. Die Adresse des Lieferanten ist: https://www.srlchem.com/, da nach „Silver Nanopowder” suchen

Kupfer Kupfer wird nachgesagt, daß es für Einzeller im Wasser sehr giftig sei. Das trifft auf Kupfersulfat, das oft gegen Oodinium genommen wird sicher zu. Anders ist es mit den viel gerühmten Kupferplatten. Wenn man die ins Aquarium hängt, dann soll man damit von Hydra bis Planarien alles - oder wenigstens sehr viel - niedermachen können. Bei mir sah das leider anders aus!
 
Verschiedene oxidierte Kupferbleche, zum einhängen und auch auf den Aquarienboden legen.
Da hatte ich mir extra aus Kupferblech mehrere ca. 25 cm x 10 cm breite Streifen schneiden lassen, die obere Schmalseite zum Einhängen an der Scheibe zurecht gebogen und die unteren Ecken umgebogen. Siehe Fotos. So hing das Kupferblech mit seiner ganzen Oberfläche im Aquarium und es lang nirgends an einer Scheibe an. Mit einer größeren Kupferplatte habe ich es ähnlich gemacht und sie auf den Boden des Aquariums gelegt, Foto links oben. Ich hatte auch auf jeder Schmalseite von einem 60er-Aquarium ein Kupferblech eingehängt. Leider war der Effekt fast immer gleich 0. Auch wenn ich zur Verstärkung Salz ins Aquarium gegeben habe. Die Kupferplatten waren nur ganz am Anfang „giftig”. Sie oxidieren sehr schnell und dann ist es mit der „Giftigkeit” oder der Wirkung auf z.B. Infusorien nicht mehr so weit her.
Zusammenfassung: Hatte bei mir sehr wenig Wirkung. Auch nicht in weichem Wasser. Eigentlich ist das ja logisch: Eine alte Wasser - Kupferleitung ist auch nicht mehr giftig!! Das ist sie nur kurze Zeit, wenn sie nigelnagelneu ist!! Dieser Absatz wird für viele Leute nicht so recht nachvollziehbar sein, nur ist er leider wahr. Mir wäre „giftigeres” Kupfer auch lieber gewesen. Über diese Kupferplatten haben selbst Hydren gelacht. Nachtrag: Natürlich weiß auch ich, daß Kupfer keine Chemikalie ist, deswegen gehören Kupferplatten trotzdem in diese Rubrik. ;-)
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Kupfersulfat Kupfersulfat ist ein sehr starkes Gift für Einzeller. In der richtigen Verdünnung hilft es fast immer gegen Oodinium. Allerdings ist Oodinium eine sekundäre Krankheit: Sie beruht auf Haltungsfehlern. Optimal gehaltene Fische bekommen kein Oodinium, es sind immer irgendwelche Nachwüchser oder eben Fische, die nicht richtig stehen! Kupfersulfat hilft auch noch gegen andere Krankheiten. Da es aber sehr stark giftig sein kann und diese Giftwirkung auch noch von der Wasserbeschaffenheit oder sogar von Aquarium zu Aquarium verschieden ist gebe ich hier keine Rezeptur an. Es ist meistens besser, wenn man von Kupfersulfat die Finger läßt. Oder sehr viel Erfahrung hat - dann hat man aber sowieso eine eigene Rezeptur.

Methylenblau Methylenblau ist ein altes Mittel gegen Verpilzungen von Laich und Fischen. Wir haben es früher oft genommen, genauso wie Trypoflavin, jetzt Acriflavin. Heute wird es nicht mehr oft angewendet. Ich glaube gelesen zu haben, daß es den Kreislauf bei Kaltwasserspeisefischen stabilisieren soll. Oder so ähnlich. Das würde erklären, weshalb Malachitgrün und Methylenblau nicht so giftig ist wie Malachitgrün alleine.

Mycopur® Zusammensetzung je 100 ccm Acriflavin 210 mg Kupferchlorid 15 mg Kupfersulfat 112,5 mg Die in Sera Mycopur® enthaltenen Wirkstoffe sind das Acriflavin und Kupferverbindungen. Das Acriflavin wirkt desinfizierend und die Kupferverbindungen sind fungizid und wirken auch gegen Parasiten. Es ist ein wirksames Mittel gegen Laichverpilzung und zur Desinfektion allgemein.

Natriumbicarbonat Mit Natriumbicarbonat kann man auf ungefährliche Weise den pH-Wert anheben, er steigt auf höchstens 8,5 an. Mit Natriumcarbonat ist es gefährlicher, da damit der pH-Wert deutlich höher steigen kann. Zeitweise haben wir Natriumbicarbonat in das Ansetzwassser von Artemia gegeben. Leider nicht mit umwerfendem Erfolg. Deshalb ist auch noch fast der ganze Papiersack da! Nachtrag Okt 2017: Inzwischen habe ich ihn endlich entsorgt.

Nipagin, auch Nip-Nip Methylium Para-Oxybenzoicum, BAB 7, p-Hydroxybenzoesäurenethylester. Man kann es gegen Schimmel in Futterzuchten, z.B. bei Enchyträenfutter oder Drosophila nehmen. Meistens geht es auch ohne. Die Dosierung ist eine Messerspitze auf ca. 1 Liter Futterbrei. Zeitweise habe ich es verwendet, ich habe nie eine negativer Wirkung bei den Futtertieren festgestellt.

PVP, Polyvinylpyrrolidon PVP ist kein Medikament, sondern eine Schleimhaut schützende Substanz. Es hat eine ähnliche Konsistenz wie ein Haushalts-Spülmittel. Anfang der 70er habe ich es in der Apotheke gekauft, unter dem Namen „Periston”. Dieser Name ist in der Apotheke heute nicht mehr bekannt, ich habe nachgefragt. „Periston” war oder ist ein Blutersatz und hatte nur ca. 5% PVP, der Rest war eine Kochsalzlösung. Für dieses Mittel hat sich bei uns seit dieser Zeit der Name „Chelator” eingebürgert. Später habe ich es rein gekauft, eben als Polyvinylpyrrolidon. Man muß da auf einen sog. K-Wert achten, je niedriger dieser ist, desto besser die Qualität. Er war glaube ich 15. PVP ist ein weißes Pulver. Ich habe es mit Wasser verdünnt und so viel in ein Aquarium gegeben, daß es etwas geschäumt hat. Zeitweise war ich von diesem Mittel begeistert. Wir haben es jahrelang ins Transportwasser gegeben. Irgendwie hat es auch geholfen, ob das aber Einbildung oder Tatsache war kann ich heute nicht mehr beurteilen.
Original-Afizucht: „24.06.98, vor einigen Wochen wieder PVP bei S... gekauft, nehme es wieder z.B. bei ganz kleinen NN (Nachtrag: Neonsalmler) in 60ern, habe es auch gestern bei ganz kleinen umgesetzten RAM (Nachtrag: Ramirezi) genommen. Schließlich war es ja mal ein „Wundermittel”. F..., bzw Kunde von ihm hat PVP bei Diskus lauter positive Eigenschaften bescheinigt, auch ich habe mal sehr daran geglaubt.”

PVP-Jod Diese Substanz heißt zwar auch PVP, es ist auch PVP, aber da ist noch Jod dabei. Und dieses Jod macht aus dem harmlosen PVP ein gefährliches Medikament. Anfang der 70er gab es eine Fortsetzungsserie in der DATZ von einem Südafrikaner namens Heering. Dieser Mensch hatte das Mittel zum Supermedikament erklärt. Allerdings bei Seewasser. Ich habe damit - um 1980 - nur schlechteste Erfahrungen gemacht - sprich nur Fische umgebracht. Und zwar schneller als ich reagieren konnte. Allerdings war das ein Medikament für die kommerzielle Fischzucht in sehr hoher Konzentration! Etwas bekannter ist PVP-Jod unter der Bezeichnung „Betaisodona®”. Das ist eine Jodsuspension, die man zur Munddesinfektion oder zur Versorgung von z.B. kleinen Schürfwunden verwendet. Es wird flüssig und auch als Salbe verwendet. Da ist es recht gut, aber nie mehr in ein Aquarium! Nachtrag 2008: Man soll eben nie nie sagen! Siehe Betaisodona® bei Blaualgen Nachtrag Dezember 2015: Man kann PVP-Jod (oder Betaisadona) als Spurenelement in Seewasser verwenden. Möglicherweise hat Heering das damals auch so gemeint oder die positive Wirkung waren die Jod-Spurenelemente. Leider kann ich das nicht mehr überprüfen, da ich die Abhandlungen nicht mehr finde.

Trypoflavin, Acriflavin „Trypo” ist ein sehr altes „Hausmittel”, man hat es früher in verschiedenen Kombinationen (Salz, Formalin, Methylenblau) gegen alles mögliche genommen. Zeitweise haben wir es gegen Laichverpilzung bei z.B. Ramirezi oder Skalaren genommen. Seit einigen Jahren weniger und statt dessen Mycopur®.

Wasserstoffperoxyd Wasserstoffperoxyd zerfällt im Wasser zu Sauerstoff. Es ist ein Oxidationsmittel. Die normale handelsübliche Konzentration beträgt 30 - 35%. Vorsicht, es ist sehr stark ätzend. Früher haben es die Frauen auch zum aufhellen von blonden Haaren benützt, das waren dann die bekannten „Wasserstoffblondinen”. Ein Tropfen dieser Konzentration auf 2 Liter Wasser hilft fast immer gegen Infusorien. Der Vorteil ist, daß die Lösung völlig unschädlich ist, da sie ja zu ganz normalem Sauerstoff zerfällt. Man kann W. auch zum desinfizieren verwenden. Gegen Blaualgen hilft es allerdings nicht - leider.

Februar 2007 Letzte Bearbeitung: Dezember 2023
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