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Aquaristik für Anfänger

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Aquaristik für Anfänger oder -
 „Das Aquarium des Verwandten”

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Aquaristik verstehen - für Anfänger, Preis 9,95 €

Hier ist mein - wie ich meine - recht gutes und auch umfangreiches Ebook für Anfänger. Da steht alles drin, was man als Anfänger wissen sollte, was man braucht - aber auch was man nicht braucht.
Wenn Sie mehr über dieses Buch wissen wollen, so klicken Sie bitte auf das Cover.

Cover_Ratgeber_300

 

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Das Aquarium des Verwandten:

Hier will ich anhand eines fiktiven Aquariums - nennen wir es „Das Aquarium des Verwandten” - die Schwierigkeiten darstellen, mit denen der Anfänger normalerweise konfrontiert wird - und eine erprobte Lösung dafür anbieten.

Nehmen wir an, er hat sich beim Baumarkt das allseits beliebte 60er-Set gekauft. Also 60x30x30, auch bekannt als 54-Liter-Aq., wenn man allerdings den Nettoinhalt nimmt, dann sind es 10 Liter weniger. Mein „Verwandter” hat sich also Kies und Pflanzen besorgt und das Aquarium eingerichtet. Jetzt wollte er von mir natürlich gleich Fische haben. Gut, daß es ein Verwandter war, somit hat er mir geglaubt und meinen Rat befolgt. Er hat das Aquarium erst einige Tage stehen lassen, bis die Temperatur von ca. 24° erreicht und das Wasser klar war. Zu diesem Zeitpunkt wußte er noch nichts von all den Wasseraufbereitungsmitteln, die man normalerweise verkauft bekommt. Es war nur blankes Leitungswasser im Aquarium. Nach einer guten Woche dann haben wir ihm einige Neonsalmer und einige Platy mitgegeben. Insgesamt vielleicht 6 kleine Fische. Er hätte natürlich gerne noch einige Schwertträger, Sumatrabarben und noch einiges mehr gehabt. Speziell Skalare und Schleierschwänze hatten es im angetan. Diese Fischarten konnten wir ihm aber mit Hinweis auf das doch recht kleine Becken ausreden. Sicherheitshalber haben wir ihm noch einen Nitrittest mitgegeben und ihm klargemacht, daß er auf gar keinen Fall zu viel füttern soll. Aber was ist zu viel? Da habe ich eine ganz einfache Regel: Jede Flocke, die auf den Boden fällt, war eine Flocke zu viel! Bei dieser Methode werden selbst Corydoras nicht verhungern, weil ich noch keinen Anfänger erlebt habe, der meinen gutgemeinten Rat wirklich 100%ig befolgt hat - und noch keinen Fisch, den eine 10-tägige Fastenkur umgebracht hätte! Dann habe ich ihm noch die alte Geschichte erzählt, daß es gerade bei einem neu eingerichteten Aquarium sehr wichtig sei, nicht zu viel zu füttern, da sich die Bakterien, welche das sehr fischgiftige Nitrit zu dem fast ungiftigen Nitrat abbauen sehr langsam vermehren und es also zu einem gefährlichem Nitritanstieg kommen könne. Ich habe ihm auch erklärt, daß Fische zwar bedingt einen langsamen Nitritanstieg vertragen, doch keinesfalls ein Umsetzen von nitritfreiem Wasser in nitrithaltiges. Es war ihm also klar, daß er erst dann „neue Fische” bekommen könne, wenn kein Nitrit mehr im Aquarium sei. Dafür hatte er den Nitrittest. Es hat dann ungefähr 2 bis 3 Wochen gedauert, bis der eh schon niedrige Nitritgehalt in seinem Aquariumwasser auf 0 gesunken war und er noch einige Fische holen konnte.

Das mit den Fischen hat also ganz gut geklappt und mit dem Nitrit gab es auch keinen Ärger. Jetzt kamen andere Fragen auf: Mein Verwandter hatte den Auslauf des im Set enthaltenen Filters über der Wasseroberfläche angebracht und das Wasser spritzte an die Lampenabdeckung, wo es Kalkflecken gab. Auch war sehr viel Bewegung an der Wasseroberfläche. Jetzt mußte ich zum erklären schon weiter ausholen und die Beobachtungsgabe der neuen Aquarianers wurde das erste Mal auf die Probe gestellt. Ich erklärte ihm, daß die Wasserbewegung einerseits sehr wichtig sei, weil dadurch Sauerstoff - den die Fische zum atmen brauchen - ins Wasser befördert wird, andererseits aber Kohlendioxid - das die Pflanzen zum assimilieren benötigen - ausgespült wird. Was also tun? Es leuchtete ihm nach einiger Erklärung ein, daß man einen Mittelweg finden muß. Nämlich den Auslauf des Filters etwas unter die Wasser-Oberfläche zu legen. Er mußte selber die richtige Höhe finden, wo einerseits die Wasseroberfläche möglichst wenig bewegt wurde, andererseits aber bei den Fischen auf keinen Fall eine merkbar höhere Atemfrequenz zu erkennen sein dürfe. Ich machte ihn eindringlich darauf aufmerksam, daß die Fische auf keinen Fall zum japsen anfangen dürfen. Auch musste er bedenken, daß die Fische nachts keinen Sauerstoff von den Pflanzen erhalten, die Atemfrequenz muß also auch Morgends nach dem Einschalten der Beleuchtung überprüft werden! Das hat dann ganz gut geklappt und durch das nichtausgespülte Kohlendioxid haben sich auch die Pflanzen prächtig entwickelt. Dazu hat er natürlich auch Wasserpflanzendünger gegeben.
(Für den Anfang ist es trotzdem besser den Filtereinlauf  - [Filterauslauf = Einlauf in das Aquarium, also Filtereinlauf; jedenfalls heißt das bei mir schon seit ewigen Zeiten so  ] -  etwas über die Wasseroberfläche zu legen und den Einlauf etwas „plätschern” zu lassen. So bekommen die Fische mehr Sauerstoff! Wenn man dann mehr Erfahrung mit der Aquaristik hat kann man den Einlauf etwas unter die Wasseroberfläche legen.)

Jetzt lief das Becken ca. 3 Wochen und es kam langsam die Frage nach dem Wasserwechsel auf. Wie oft, wie viel. Wir haben meinem Verwandten geraten im Prinzip lieber öfter wenig als selten mehr Wasser zu wechseln. Er hat dann jede Woche einen Eimer, also 10 Liter gewechselt. Das Wasser hat er mit einem Schlauch aus dem Aquarium in den Eimer laufen lassen, dabei hat er dann gleich den Boden abgesaugt. Daß er vorher den Heizer und den Filter ausmachen muß, hat er schnell gemerkt. (Bei größeren Aquarien ist es bequemer, das Wasser mittels Schlauch aus dem Aquarium z.B. aus dem Fenster hinaus laufen zu lassen - als Jugendlicher hatte ich ein Seewasseraquarium, dessen Wasser ich immer direkt aus dem Fenster im 1. Stock nach draußen laufen ließ, durch das Gefälle ging das richtig flott. Aber noch Jahre danach hat es da unten mit den Rosen nicht mehr so richtig geklappt. Geht das nicht, so ist die Toilette oder die Dusche der niedrigste Punkt in der Wohnung, wo hinein man das Aquariumwasser laufen lassen kann. Zum Auffüllen steckt man dann den Schlauch direkt an den Warmwasserhahn oder die Mischbatterie und läßt das Wasser wieder einlaufen). Wenn man da nur höchsten 1/4 wechselt, kann man sich jegliche Wasseraufbereitungsmittel sparen. Nicht sparen kann man sich einen Pflanzendünger. Der muß bei jedem Wasserwechsel dazugegeben werden, nach der alten Bauernregel: „Wo kein Mistus - da kein Christus”.

Dieses Aquarium hat jahrelang sehr gut funktioniert, zeitweise waren es sogar zwei 60er, bis das zweite dann der obligatorischen Espressomaschine weichen mußte. Der Pflanzenwuchs war sehr gut, ich hätte es früher nicht für möglich gehalten, daß ein so kleines Aquarium mit so geringem Aufwand und Wissen so lange so gut laufen würde! Zusammenfassend kann man sagen, daß das Aquarium einerseits sehr gut gepflegt und gewartet wurde/wird, andererseits aber nicht immer „Jemand die Finger im Wasser hatte” und rumgefummelt hat. Es wurde regelmäßig der Filter gereinigt und auch Lampen gewechselt. Einer der Gründe war natürlich auch der, daß da wirklich keine großen Fische oder gar Schleierschwänze dazugesetzt worden sind, es kamen auch keine Fische von woanders dazu. Krankheiten hat es nie gegeben.
Das war im Prinzip alles. Später änderte sich das Aquarium, das hatte aber mit Anfängerproblemen nichts mehr zu tun.

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Wenn das Aquarium heute nicht mehr so schön aussieht, dann hat das zum Teil ganz eigenartige Gründe. Zuerst kam irgendwann ein Paar Antennenwelse in das Aquarium. Oder besser gesagt: Da wir keine Otocinclus gezüchtet haben, haben wir dem Verwandten kleine Antennenwelse gegeben (ev. zum wieder umtauschen, wenn sie zu groß werden würden). Daraus entwickelte sich eines Tages dann doch ein Paar mit den bekannten Folgen. Momentan sind ca. 20 (in Worten: zwanzig) Antennenwelse in dem 60er. Mit dem Ergebnis, daß alle besseren/feineren Pflanzen verschwunden sind und nur noch Anubias und Cryptocoynen überlebt haben. In der Mitte noch ein zugekauftes Büschlein Elodea. Da das Interesse auch etwas nachgelassen hat, wird nur noch alle 2 Monate Wasser gewechselt. Zwar wird mein Rat  - nie nur Wasser aufzufüllen, sondern immer erst Wasser raus und dann erst wieder rein - immer noch beherzigt, aber zwischenzeitlich kann man auch mal sehen, daß Wasser verdunstet ist. Am Boden und speziell an den Blatträndern der Anubias haben sich Pinselalgen angesiedelt.


Irenes_60er_600


Dieses Aquarium ist nicht fiktiv und der Aquarianer ist auch kein Verwandter - nur so etwas ähnliches  , ich möchte die Besitzerin aber nicht im Internet bekannt geben.

Nach diesem Grundprinzip haben wir in den 70er-Jahren alle Anfänger-Aquarien verkauft. Es hat recht gut funktioniert. Vor 1972 oder so ging es auch ohne Nitrittest - da gab es im Zoohandel noch keinen.

Nachtrag April 2007
Bei dem Pflanzenbusch rechts handelt es sich um Cryptocoryne wendtii, sie füllen inzwischen fast die Hälfte des Aquariums aus und wachsen recht gut, die Anubias auf der linken Seite sind weniger geworden, die Pinselalgen sind bis auf gewollte Reste am Filter zurückgegangen und das Aquarium macht momentan einen recht guten Eindruck.

Nachtrag November 2010:
Inzwischen mußte das Aquarium einem Vogelkäfig mit mehreren Kanarienvögeln weichen. Die wurden aus dem Urlaub mitgebracht - einfach so. So ist das manchmal mit der Tierliebe! Leider öfter als man meint - schade. Da bei den Kanarienvögeln - wie bei Vögeln üblich - manchmal Körner und Sand aus dem Käfig herausfliegen, ist der Käfig im Flur gelandet.

Nachtrag März 2015:

Noch ein Nachtrag:
Nun gibt es auch keine Kanarienvögel mehr. Macht wohl alles zu viel Dreck.

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Erstellt: Juli 2006
Letzte Änderung: Oktober 20201

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