Abdeckungen - Beleuchtungskästen
   
  
Hier geht es um selbst gebastelte Aquarienabdeckungen oder Beleuchtungskästen Speziell bei Aquarien-Sondermaßen kann es sinnvoll sein, sich die Abdeckung mit der Beleuchtung selber zu bauen. Auch kann man dann mehr Leuchtstofflampen installieren
Da ich im Laufe der Jahrzehnte ziemlich viele Abdeckungen oder Beleuchtungskästen gebaut habe ist hier ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und die besten Materialien....
... mehr dazu im 
Mehrschichtplatten oder Sperrholz AW100 Mehrschichtplatten oder auch Multiplexplatten wasserfest verleimtem Sperrholz - AW100 Glas, einfach, billig und gut PE, Polyethylen, hat Vor- und Nachteile Aluminiumverbundplatten, z.B. „Alucobond”, einfach super, aber leider ziemlich teuer Acrylglas, besser bekannt unter dem Namen Plexiglas©
Beleuchtungskasten aus Mehrschichtplatten Dies Platten heißen auch Multiplexplatten. Selbstverständlich müssen sie wasserfest verleimt sein. Dann haben sie meistens den Zusatz „AW 100” - genauso wie bei Sperrholz. Ob eine Platte wasserfest verleimt ist, kann man ziemlich einfach feststellen: Wasserfester Leim ist schwarz. Diese Platten gibt es auch mit Phenolbeschichtung. Dann haben sie eine dunkelbraune Farbe und werden z.B. für Betonschalungen verwendet. Eine andere Variante heißt „Siebdruckplatte”, da ist eine Seite etwas strukturiert und wird im Anhängerbau als Bodenplatte verwendet. Diese vergammeln auch nach Jahren im Freien tatsächlich nicht! Angeblich gibt es auch welche mit einseitig aufgeklebtem Alublech, die kenne ich aber nicht. Da würde ich aber „Alucobond” oder ähnliches vorziehen. Hat nämlich die Nachteile der Multiplexplatten nicht. Vorteile: Wenn wasserfest verleimt und mit Epoy gestrichen eigentlich unkaputtbar. Auch recht preiswert. Gibt es in jedem Baumarkt. Kann man selber zuschneiden und recht gut verarbeiten, also sägen und leimen. Nachteil: Recht schwer, ist zwar bei den senkrechten „Wänden” ziemlich egal, aber als Deckel doch nicht so wirklich gut. Außerdem müssen sie nicht formstabil sein, sie verziehen sich manchmal. Obwohl sie mehrfach querverleimt sind. Ich hatte eine Version mit deckendem 2-Komponenten-Weiß gestrichen und eine mit aufgeklebtem dünnem VA-Blech. Die komplette Abdeckung ist entsorgt worden (die mit VA steht noch irgend wo herum), da ich irgendwie das Gefühl nicht los geworden bin, daß der „Super-2-Komponenten-Lack” doch nicht so super war. Inzwischen sind die senkrechten „Wände” aus Glas und der Deckel aus Alucobond. Das ist jetzt ok! Bei dem Foto unten rechts kann man den Aufbau der „Wand” gut erkennen, oben ist innen. Die Wand ist eingebaut natürlich senkrecht. Die Überlappung des Holzes über das Glas des Aquariums und die Silikonverklebung sind wichtig, daß kein Wasser durch die Abdeckung „kriechen” kann
  

Beleuchtungskasten aus wasserfest verleimtem Sperrholz, AW 100 Im großen und ganzen so wie bei den Mehrschichtplatten mit dem Vorteil, daß AW-100-Sperrholz ziemlich leicht ist. Wenn es sorgfältig verarbeitet - also mit 2-Komponenten-Lack mehrmals gestrichen ist, hält es ewig! Ein Aquarium, welches ich 1972 gebaut hatte, war bis vor einigen Jahren noch in Betrieb! Also mindestens 30 Jahre - ich denke doch, daß das genügt! Hier ist dieses Becken etwas genauer beschrieben. (Schauaquarium Nr. 2)

Beleuchtungskasten aus Glas Hier sind nur die senkrechten Wände aus Glas gemeint. Das geht sehr gut! Vorteil: Glas ist ziemlich preiswert - auch wenn man keine alten Scheiben zum zerschneiden hat. Man kann es einigermaßen gut verarbeiten. Es ist leicht Glas auf Glas zu kleben. Es gibt mit Sicherheit nichts ans Wasser ab. Das ist wichtiger als man vielleicht meint! Eigentlich mit das wichtigste überhaupt! Nachteil: Das arbeiten mit Glas ist gefährlich, siehe weiter unten. Außerdem: Das Aquarium wird durch den Beleuchtungskasten immer ca. 10 cm höher! Somit muss man sich beim arbeiten speziell im hinteren Bereich des Aquariums mehr - noch mehr - über den Beckenrand lehnen. Theoretisch könnten dabei die Glas-Wände des Kastens zu Bruch gehen und dem Aquarianer schwere Verletzungen zufügen. Ich habe mir deshalb zur Sicherheit eine PE-Platte gebogen, die ich bei extremen Arbeiten über den Rand hänge.
 
Natürlich braucht man auch bei einem Glaskasten eine Auflage für den Deckel. Das habe ich früher immer aus Glasstreifen gemacht. Aber - Glasstreifen sind gar nicht so einfach herzustellen. Also habe ich es diesmal mit einem Aluwinkel aus dem Baumarkt versucht. Wenn man Aluminium mit Silikon einfach so auf Glas klebt, kann es sein, daß es nur „pappt”. Man kann es dann später einfach abziehen. Um dem vorzubeugen habe ich das Aluminium mit Primer gestrichen und sicherheitshalber einige Löcher hinein gebohrt. So wurde etwas Silikon bei der Verklebung durch die Löcher nach außen gedrückt. Das wurde verschmiert und trägt nun zur Haltbarkeit bei. Siehe rechtes Bild in der Vergrößerung. Die Wassertropfen sind immer da, es ist unter dem Deckel tropfnass!
Vorsicht bei Arbeiten mit Glasscheiben! Zerbrochene Scheiben sind scharf wie Dolche! Wir hatten sehr viele Jahre mit Aquarien, also mit Glas zu tun. Da wir immer sehr vorsichtig waren, ist nie etwas passiert und es sind in all den Jahren sehr wenig Aquarien zu Bruch gegangen. Allerdings habe ich einen großen Respekt vor Glasscheiben. Respekt - nicht Angst! Das ist so wie mit einer großen Flex oder einer richtigen Motorsäge - inzwischen gibt es die ja auch als Spielzeugausführung für den Vorgarten. Respekt zwingt zu überlegtem konzentriertem Handeln - Angst irritiert.

Beleuchtungskasten aus PE (Polyethylen) PE kann man gut verarbeiten. Allerdings kann man es nicht kleben, man muss es schweißen. Aber es ist „physiologisch unbedenklich”, es gibt also nichts ans Wasser ab. Ausprobiert! Auch nimmt es fast kein Wasser auf, es verbiegt sich nicht, sondern bleibt auch gerade, wenn es nur auf einer Seite naß wird. Der Nachteil ist, daß es nicht formstabil ist, man kann es also nicht so ohne weiteres als Deckel nehmen. Nur mit mehreren Verstärkungen, und dann ist es nicht sicher, ob es nicht doch irgend wo durchbiegt. Also ist es eigentlich nur für die senkrechten Teile geeignet. Dafür geht es aber recht gut. Wenn man es denn schweißen kann, bzw ein gutes Kunststoff-Schweißgerät hat. Und leicht an das Material heran kommt. Ich habe momentan leider nur opake PE-Platten in 3mm-Stärke. Geht nicht als Beleuchtungskasten.

Beleuchtungkasten aus Aluverbundplatten, z.B. „Alucobond” Diese Platten gibt es unter verschiedenen Handelsnamen. Ob sie alle völlig identisch sind, weiß ich allerdings nicht. Platten mit obigem Namen habe ich selber verwendet und bin sehr zufrieden damit. Die Platten sind richtig gut! Leider sind sie auch richtig teuer, zumal die mit beidseitig eloxiertem Aluminium. Ich habe für die Abdeckung für 160 x 60cm 138,40 € bezahlt. Allerdings genauer Zuschnitt und incl. Porto. Es ist aber auch ein sehr gutes Material! Leicht - und da es wie in meinem Fall beidseitig mit eloxiertem Alu beschichtet ist, absolut wasserfest und reflektierend. Eloxiertes Aluminium ist sogar seewasserfest, jedenfalls waren es die eloxierten Aquarien aus den 70er Jahren. Die Stärke beträgt nur 6mm. Es ist trotzdem ungemein formstabil und belastbar. Auch kann man es mit einem feinzahnigem Blatt gut und sehr genau sägen. Ich musste auf einer Seite einige Millimeter absägen.
 |
Eine kleine Schwierigkeit hat das Klavierband gemacht, da die Platten recht dünn sind und man so das Band nicht direkt an den Deckel anschrauben kann, habe ich ein Viereckrohr aus Alu aus dem Baumarkt aufgenietet. Da sieht man zwar einige Nieten auf der Deckeloberseite, das stört mich aber nicht weiter. Das Klavierband selber wurde mit kleinen VA-Gewinde-Schrauben an das Viekantrohr geschraubt. Wenn man das Bild vergrößert, kann man es ganz gut sehen. Rechts im Bild auch die Befestigung der Beleuchtung. Das war gar nicht so einfach, da sie Leuchten nur sehr knapp in das Aquarium hinein passen. Daher ist das leichter Murks. Funktioniert aber trotzdem. Der Deckel ist zweigeteilt, vorne etwas schmaler als hinten, man kann beide Seiten aufklappen. Die senkrechten Wände sind bei dieser Abdeckung aus Glas. Die Beleuchtung besteht aus 2 Leuchtbalken mit je 2 x 80 W T5, getrennt schaltbar. Also insgesamt 320 Watt.
... mehr dazu im 

Acrylglas, besser bekannt unter dem Namen Plexiglas ® Wäre eigentlich für die „Wände” auch geeignet. Ist gut zu bearbeiten, kann man kleben oder auch schweißen. Aber es hat den Haken, daß es verhältnismäßig viel Wasser auf nimmt. So viel, daß sich die dem Wasser zugewandte Seite ausdehnt und somit durchbiegt. Also in der Praxis eher nicht geeignet. Es „schüsselt” selbst mit Verstrebungen. Hatte im alten Laden in München einige Abdeckscheiben, war nicht so gut. Warum sich ein komplett aus Acryglas hergestelltes Aquarium nicht verbiegt weiß ich nicht wirklich, ich kann nur vermuten, daß dieses Material direkt unter Wasser weniger Wasser aufnimmt als unter „Dampfdruck”. Bei Polystyrol (Styrodur) ist es so - ausprobiert. Siehe auch bei „Isolierung Zuchtraum”

Erstellt: 1. Sept 2012 Überarbeitet, ergänzt: April 2019
© 2006 - 2024 Uwe J. Splett, www.afizucht.de
|
|
|