Osmose
   
  

Der Einsatz von Osmoseanlagen in der Aquaristik
Überblick: Neben Ionenaustauschern kann man weiches Wasser selbstverständlich auch mit Umkehrosmose bereiten. Ich konnte mich damit - zumindest früher - aber nie anfreunden, die Geräte erzeugen zu viel Abwasser und haben zu wenig Leistung. Bessere Leistungen haben sie nur bei hohem Wasserdruck. Manche Leute haben zumindest früher behauptet, dass Aquarianer, die Umkehrosmose verwenden, keine oder zu wenig Ahnung von Austauschern haben. Es wird was Wahres daran sein, bequemer ist Osmose aber allemal.
Update: Inzwischen sind die Geräte sowohl billiger als auch leistungsfähiger. Der hohe Restwasserverbrauch und die relativ geringe Leistungsfähigkeit sind aber immer noch vorhanden. Wenn jemand also tatsächlich größere Mengen weiches Wasser braucht, so ist er - meiner Meinung nach - mit einem Ionenaustaucher nach wie vor besser bedient. Es ist halt nicht so bequem - und noch viel schlimmer - man muss sich über das Regenerieren Gedanken machen.
Umkehrosmose Eigene Erfahrung
Seit einigen Jahen habe ich wieder ein Meerwasseraquarium. Zum Ansetzen von Meerwasser werden dazu allgemein Osmoseanlagen verwendet. Mit zusätzlich nachgeschalteten Mischbettvollentsalzern, damit auch die letzen Spuren von Silizium entfernt werden. Das deshalb, weil das böse Silizium Algen- und speziell Braunalgenwuchs fördert. So sagt man jedenfalls. Da bei mir noch der 2-Meter hohe-Eigenbau-VA-Austauscher mit schwach saurem Harz herumstand habe ich mein Ansetzwasser eben da durchlaufen lassen. Das ergab zwar nach mischen mit Leitungswasser nur ca. 70 µS und das - eh nicht vorhandene Silizium - war dann immer noch im Wasser, aber Braunalgen habe ich trotzdem keine gehabt. Nun muss man diese 70 Liter Harz mit ca. 200 Litern verdünnter Salzsäure regenerieren. Und da ich weder Salzsäure im Haus hatte noch mit einem neu gekauften 30kg-Salzsäurekanister herumzuhantieren wollte, habe ich mir eine Osmosenanlage gekauft.
Osmoseanlage Profi 200 GPD, bis maximal 760 Liter/Tag
Der Preis für das Gerät lag bei knapp unter 100 €. Preise vergleichen ist von Vorteil !!!
Der Preis für das Gerät war in Ordnung. Das Gerät selber im großen und ganzen auch. Nur - bei einem sogenannten „€žProfigerät”€ könnte man eigentlich eine Spülvorrichtung erwarten. Zumal die eigentlich nur aus einem Baypass und einem Hahn besteht.
Und außerdem; gut funktioniert die Anlage nur bei einem Wasserdruck über 5 bar. Zwar haben wir hier tatsächlich um die 8 bar, aber ich habe den Druck wegen der Waschmaschine usw so auf ca. 5 bar reduziert. Hat man diesen Druck nicht, so benötigt man eine Anlage mit einer Druckerhöhungspumpe. Diese sind aber merklich teurer. Wobei ein ž„börstenlose”€ Motor (ohne Kohlen) wegen besseren Dauerlaufeigenschaften von Vorteil ist. Kostet natürlich auch wieder mehr.
Glücklicherweise ist der Aufbau einer Osmoseanlage nicht übermäßig kompliziert. Man kann sich also auch eine - vielleicht etwas größere Anlage - selber bauen. Hier sind ein paar Fotos von den benötigten Materialien. Diese kann man alle einzeln ziemlich günstig im Internet kaufen. Man muss aber eine Weile suchen und die Preise vergleichen, die sind nämlich recht unterschiedlich!
Das ist das Herz einer Osmoseanlage - die Membrane mit Gehäuse.
Hier sind zwei Filterbehälter, welche man vor die Membrane schaltet, damit sie nicht unnötig mit „€žnicht ganz sauberem Wasser”€ belastet wird. Da kann man neben „€žnormalen”€ Feinfiltern auch welche mit Kohlefüllung nehmen.
Benötigte Einzelteile, die bekommt man alle einzeln. Der Selbstbau einer Osmoseanlage ist zwar nicht ganz einfach, aber andererseits auch kein „€žHexenwerk”.
Inzwischen ist meine Eigenbauosmoseanlage fertig. Und da der Aufbau/Zusammenbau doch nicht so einfach war wie ich dachte, werde ich eine ausführliche Bauanleitung verfassen. „Beschreibungen” gibt es nämlich im Internet viele, aber die wenigen wichtigen Punkte werden fast immer übergangen! 
Genauere Beschreibungen und die „Bauanleitung” stehen demnächst im „AfiBook”

Erstellt: Januar 2024 Letzte Bearbeitung: Januar 2024
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